interminati infinito immensità

Auf Leopardi war er durch einen Freund aufmerksam gemacht geworden.    und diese Hecke, die größtenteils. Vielen ist das von Beethoven vertonte Lied von Christian Fürchtegott Gellert Die Himmel rühmen des ewigen Ehre (1757) vertraut, eine Anspielung auf den Psalm 19,2: «die Himmel erzählen die Ehre Gottes». Die italienische Sprache war Rilke vertraut; es existieren von ihm ja sogar kurze Gedichte auf Italienisch.21 Bemerkenswert ist seine Übertragung eines Teils der Rime Michelangelos. Die folgende Analyse will vor allem das Interesse auf die Problematik der Übersetzung von Lyrik durch Dichter lenken: Rilke als Leser Leopardis. Denn wenn sich die translatio mit einem Äquivalent zufrieden gibt und nicht selbst schöpferisch wirkt, versage sie, weil ein solches Äquivalent niemals die Emotion hervorrufen kann, die das Ursprungswort erzeugte.10 Dieser philologischen und gleichzeitig poetischen Gabe der Neuschöpfung, die vielleicht nur ein Dichter als Übersetzer von Dichtern erfüllen kann, fügt Leopardi ein weiteres Desiderat hinzu: die subjektive Einfühlung. Dass es sich hier nicht um eine religiöse Ewigkeit handelt, wird klar durch die Begleitbegriffe: die vergangenen Epochen und die Gegenwart. gehen in diesem Meer ist inniger Schiffbruch. L'infinito Giacomo Leopardi Sempre caro mi fu quest'ermo colle, E questa siepe, che da tanta parte Dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. E viva, e il soun di lei. b) Erinnerung: menschliches Schweigen und Ruhe vom Grunde der Ruh. Der Gedanke ist durchaus modern. Das Ich, von der Welt getrennt, erfährt das Scheitern an der Welt als Tor zur Ewigkeit. e mi sovvien l’eterno, In einem Brief sagt er: «Unser Umgang mit der Weite ist recht eigentlich auf die Vermittlung des Fensters angewiesen, draußen ist sie nur noch Macht, Übermacht, ohne Verhältnis auf uns [...], das Fenster aber setzt uns in einen Bezug.»39 Leopardi, Giacomo: The infinity (L'infinito in English) Leopardi, Giacomo. Zweifellos erkennt man im Prosatext alle die Elemente, die auch die Situation des Gedichtes charakterisieren: die räumlichen und zeitlichen Komponenten des Geschehens sowie die Naturelemente, die das Tableau komponieren – Vegetation, Wind, Meer –, im Gespräch mit einem lyrischen Ich. Kann man diese außergewöhnliche Erfahrung mit jener von Lesern vergleichen, die, um ein Gedicht zu genießen, den situativen Kontext seiner Entstehung in Erfahrung bringen wollen? Dieser Schwebezustand zwischen Glück und Schmerz ist zwar auch im Oximoron «dolce naufragio» zu spüren; und doch erfährt der Leser, der vielleicht an einen «immaginario amoroso» erinnert wird, diese Unendlichkeit primär als «fonte di diletto». Seiner Gewohnheit nach mit einem Buch auf und ab gehend, war er darauf gekommen, sich in die etwa schulterhohe Gabelung eines strauchartigen Baumes zu lehnen, und sofort fühlte er sich in dieser Haltung so angenehm unterstützt und so reichlich eingeruht, dass er so, ohne zu lesen, völlig eingelassen in die Natur, in einem beinah unbewussten Anschauen verweilte. Indem er sein ‹wahres Selbst› suchte, hat Rilke aber auch versucht, Leopardi in Rhythmus und Begrifflichkeit treu zu bleiben. Die Reflexion über moderne Sprachen beschäftigte Leopardi besonders in den Jahren zwischen 1821 und 1823. Zwei Dichter: Leopardi, mit 21 Jahren ein Gelehrter, der eine schicksalhafte «conversione letteraria» erlebt hatte, und Rilke, mit 37 Jahren ständig auf der Suche nach einer geistigen Heimat, «denn bleiben ist nirgends».1 Der Prager, auf dem die Erlebnisse lasteten, die er im Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge niederschrieb, suchte die Einsamkeit. Segment drei und vier bilden die Mitte des Gedichts. io nel pensier mi fingo; [ove per poco]. Die berühmten Übersetzungen seiner Zeit in deutscher Sprache betrachtet Leopardi kritisch13, denn die gleichsam mathematische Perfektion, ja die genaue Fokussierung auf die Form ist für den Dichter eine Schwäche, die er mit einer mangelnden Vollendung der deutschen Sprache erklärt, die geschmeidig und formbar sei wie Wachs. L’aggettivo “questo” indica difatti l’avvenuta interiorizzazione dell’infinito e dell’eterno, di conseguenza se prima la percezione dell’immensità provocava al Leopardi un sottile brivido, “ove per poco il cor non si spaura”, ora “il naufragar … è dolce in questo mare”. [Così tra queste], Und mir fällt das Ewige ein Nicht zufällig beginnt das Gedicht, das sonst nur das Präsens verwendet, mit einem passato remoto: «sempre caro mi fu quest’ermo colle». Jean-Paul Sartre nimmt diesen Gedanken auf: «Ainsi l’accord final d’une mélodie regard par tout un côté vers le silence, c’est a dire vers le néant de son qui suivra la mélodie; en un sens il est fait avec du silence, puisque le silence qui suivra est déjà présent dans l’accord de résolution comme sa signification.»47 4178). von einer Brücke einmal eingesehen – Auf Capri einmal, als ich nachts im Garten stand, unter einem Ölbaum und der Ruf eines Vogels über dem ich die Augen schließen musste, war gleichzeitig in mir und draußen wie in einem einzigen unterschiedslosen Raum vollkommen Ausdehnung und Klarheit.50. Trotzdem muss man Fabio Russo recht geben, wenn er meint: In tal senso la traduzione dell’Infinito indica, anziché un’occasionale curiosità di Rilke, un significativo incontro con Leopardi: proprio nel particolare tema dell’Infinito, intuito sì differentemente dai due autori, ma tuttavia sentito nel caratteristico tono della loro rispettiva ‹interiorità›, si può cogliere la tendenza di Rilke a cercare ovunque spunti più o meno affini al suo mondo, e magari a disperderne poi le tracce.28, Das Moment des Selbsterkennens im fremden Werk kann also als ein wesentliches Moment im Prozess der Übertragung durch Rilke angesehen werden. In der Sprache des Gebets ist auch im Italienischen diese Pluralform üblich, man denke an den Gebrauch dieser Form im Vater unser, also «Padre nostro che sei nei cieli». silenzi, e profondissima quiete Segment "L'Infinito" is one of the main lyrics by Giacomo Leopardi, written during his youth in Recanati, Marche. Così tra questa. Noch ausführlicher schildert Rilke das Capri-Erlebnis in seinem Taschenbuch; hier sind die Anklänge an das Gedicht Leopardis deutlich zu spüren: Er gedachte der Stunde in jenem anderen südlichen Garten, da ein Vogelruf draußen und in seinem Innern übereinstimmend da war, indem er sich gewissermaßen an der Grenze des Körpers nicht brach, beides zu einem ununterbrochenen Raum zusammennahm in welchem geheimnisvoll geschützt, nur eine einzige Stelle reinsten, tiefsten Bewusstseins blieb. Der übersetzende Dichter folgt dem Drang, in seine Innerlichkeit einzutauchen. Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quïete io nel pensier mi fingo, ove per poco il cor non si spaura. Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Was ihn überaus beschäftigte, war indessen nicht diese Erwähnung oder eine ähnliche dieser Art, sondern mehr und mehr war er überrascht, ja ergriffen von der Wirkung, die jenes in ihn unaufhörlich Herüberdringende in ihm hervorbrachte. E come il vento odo stormir tra queste piante, io quello Leopardis Vorstellung ist jedoch in einer sinnlichen Wahrnehmung verwurzelt. These cookies do not store any personal information. Die Bildhaftigkeit von Rilkes «Schiffbruch» ist schärfer als im Infinitiv des Originals, sie kommt aus einer anderen Seelenschicht. «Finzione» gleicht einer dichterischen Bewusstwerdung, die der Phantasie eine wichtige Rolle zumisst. Rilkes Übersetzung des Infinito folgt einer doppelten seelischen Bewegung: einerseits dem Bedürfnis, sich von der Vision der Unendlichkeit Rechenschaft zu geben, andererseits dem Impuls einer orphischen Seele nach letzten Wahrheiten. Der Begriff der Unendlichkeit verbindet sich in Leopardis Denken mit dem «piacere», dem Glück, aber auch der Qual eines Begehrens, dem im menschlichen Leben keine Erfüllung vergönnt ist. Die Vorstellung des ‹infinito› bei Leopardi wird in einer herausfordenden Begegnung mit der Idee der Grenze geboren. Dieses Spiel zwischen der Sphäre der ratio und jener des Gefühls prägt und strukturiert die Bildlichkeit des Gedichts. Kranke, leidende Menschen können, wenn ihre Seele feine Saiten trägt, viel müheloser zum Ewigkeitsempfinden kommen; denn sie dürfen alles träumen, was wir tun. Und wenn in dem Buschwerk Rilke übersetzt «siepe» nicht wie üblich mit «Hecke» sondern mit «Gehölz», einem Begriff, der eher an einen Hain oder an buschartige Bäume denken lässt. Nicht zu vergessen: Der Vers wird vor der Zäsur, die das Gedicht in zwei Teile trennt, eingefügt und bezieht sich klar auf dessen ersten Teil. Die metaphorische Rede suggeriert, dass die Sprache der Übersetzung eine Art Läuterung erfahren soll, denn «l’effetto dipende dalla camera oscura». c) Sinnliche Wahrnehmung: Wenn Rilke versucht, das ‹schwer zu beschreibende Erlebnis› in Sprache zu übersetzten, vermag am besten ein religiös besetztes, auditives Bild die nuancenreiche Vielfalt seiner synästhetischen Erfahrung zu illustrieren. Und wenn in dem Buschwerk vo comparando: e mi sovvien l’eterno, Dieses Ziel zu erreichen, vermag nach Leopardi allein die italienische Sprache: La lingua italiana, che in ciò chiamo unica fra le vive, può nel tradurre, conservare il carattere di ciascun autore in modo ch’egli sia tutto insieme forestiero e italiano. L’infinito besteht aus 15 Versen in losen Elfsilbern, also ohne Reim.    Unermeßlichkeit ertrinkt mein Denken. Diese Skepsis ist auch Leopardi nicht fremd. Dazu kam, dass er in den ersten Augenblicken den Sinn nicht recht feststellen konnte, durch den er eine derartig feine und ausgebreitete Mitteilung empfing; auch war der Zustand, den sie in ihm herausbildete, so vollkommen und anhaltend, anders als alles andere, aber so wenig durch Steigerung über bisher Erfahrenes hinaus vorstellbar, dass er bei aller Köstlichkeit nicht daran denken konnte, ihn einen Genuss zu nennen. Im Gedicht ist es vor allem der auditiven Wahrnehmung zu verdanken, wenn das Gefühl des Unbestimmten zum Ausdruck kommt und die Phantasie anregt. Aber Nachahmung ist nicht Kopie. dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. (In seltenen Fällen meisterhafter Nachschöpfung kann solcher Verlust ersetzt werden oder gar zu einem neuen Gewinn führen – ich denke etwa daran, wie Baudelaires Blumen des Bösen in der George’schen Nachdichtung eine eigentümliche neue Gesundheit zu atmen scheinen).3, Trifft die letzte Schlussfolgerung auch für die Rilkesche Übersetzung zu, die gewiss eine «meisterhafte Nachbildung» ist? Ein besonderes Gewicht kommt also der Situation zu, die als Bühne der poetischen Subjektivität wirkt. Giacomo Leopardi * Segment Hügel und das Gehölz, das fast ringsum E come il vento Odo stormir tra queste piante, io quello Infinito silenzio a questa voce Vo comparando: e mi sovvien l’eterno, E le morte stagioni, e la presente E viva, e il suon di lei. «Infinito» ist ein Schlüsselbegriff der ästhetischen Theorie Leopardis; sie ist in der Entwicklung seines Denkens ein privilegierter Gegenstand von Reflexion und poetischem, schöpferischem Ausdruck. Die primäre Beziehung zur Unendlichkeit sei nicht durch Erkenntnis sondern durch «figuratività sensibile» zu erreichen. Une tâche de traducteur, autant qu’il s’agit d’un œuvre de poésie, demande, comme la création même, un poète en état de grâce –, et ce n’est pas cela que l’on serait commander, c’est pur don, ci cela se prête tôt ou tarde. Für Rilke hingegen bedeutet das Unendliche die Totalität des Seins. Hat Rilke aus dem Text Leopardis eine eigene Schöpfung, etwa im Sinne einer romantischen Moderne geschaffen? Es handelt sich um ein kreatives Vermögen, welches dem wachen Zustand zugehört; es entspricht der spekulativen Situation des ‹sognare a occhi aperti›, der seligmachenden rêverie des Infinito: «io nel pensier mi fingo». Vittorio Gassman - L'infinito. Der kontextuelle Rahmen: Ein Mensch, angelehnt an einen Baum in einem steil zum Meer abfallenden Garten, verharrt in einer totalen Bewegungslosigkeit, «völlig eingelassen in die Natur», zuerst verweilend «in einem beinah unbewussten Anschauen». The poem is a product of Leopardi's yearning to travel beyond his restrictive home town of Recanati and experience more of the world which he had studied. Poem: L`infinito by Giacomo Leopardi (1819) Music: Ascent by A. Taylor Voice: Vittorio Gassman Images/Dir/Edition: Romulo Cruz Photgraphy: Tauana Sofia Beauty:… Metaphorisch wird der Geschmack der Schöpfung mit dem Wissen um die Vergänglichkeit gewürzt. Zwei Orte, die als emblematisch für den Leser von Lyrik der europäischen Moderne wirken: Recanati, zwischen Frühjahr und Herbst 1819 und Duino im Winter 1912/1913.    Aber [hier] sitzend und schauend, grenzenlose, spazi di là da quella, e sovrumani In einer Bemerkung im Florenzer Tagebuch geht Rilke kritisch auf dessen Pessimismus ein, fügt aber hinzu, dass das Leiden produktiv sei, ja eine Tür zur Ewigkeit öffne. Es handelt sich um eine längere lyrische Meditation, Erlebnis, aus dem Jahr 1913, sowie um einige in Briefen festgehaltene, verwandte Erfahrungen.34 Rilke selbst misst diesen Erfahrungen eine große Bedeutung zu. Sie erwächst aus einer Spannung «die im direkten Verhältnis zur Nähe zweier Sprachen und Geschichtsgemeinschaften steht.»6 Furcht damit um. Sempre caro mi fu quest’ermo colle, vo comparando [e mi sovvien l’eterno]Und über ein Kleines geht mein Herz ganz ohne Es ist von Interesse auf weitere Episoden einzugehen, die Rilke im Zusammenhang mit dem Text von Erlebnis erwähnt. Mit diesen Versen beschreiben Leopardi und Rilke das Eintauchen in die Innerlichkeit, jene Chiffre einer ästhetischen Erfahrung, die beide teilen und die für beide überwältigend ist. Das Gehör öffnet auch die Tür zur Welt der Erinnerung, zur «riminiscenza» als einem meditativen und existentiellen Vorgang. 27. Die Forderung des italienischen Dichters, nach der «die Wirkung eines Textes in einer Fremdsprache auf unseren Geist der Wirkung der Perspektiven, die in einer camera obscura gesehen und wiedergegeben werden, gleichen soll», hat er meisterhaft erfüllt. Sempre caro mi fu quest’ermo colle, Er solle imstande sein herauszufinden, ob der Autor ein Wort oder einen Ausdruck neu geschaffen habe oder nicht. e il naufragar m’è dolce in questo mare. Jeder Bezug auf eine geschichtliche Dimension fehlt. Die Materialität und die Form der Sinnenwelt werden sowohl im Gedicht als auch in den Erlebnissen Rilkes reflektiert. Und daneben die alten Jahreszeiten und diese Così tra questa Immensità s’annega il pensier mio: E il naufragar m’è dolce in questo mare. Stehn!49. Rilke scheint sie als Signale der Transzendenz wahrzunehmen. Soll sich in der Folge die Furcht wieder einstellen? odo stormir tra queste piante, io quello. Dieses Gedicht bedeutet eine Wende in der poetischen Tradition Italiens, eine Markierung der Entwicklungsgeschichte des lyrischen Ich, die mit der Romantik beginnt. e questa siepe, che da tanta parte Es handelte sich um eine Grabschrift in Noten aus dem fünften vorchristlichen Jahrhundert.46 In der idealistisch-humanistischen Konzeption Rilkes ist der Tod Teil des Lebens und kann mit dem Schlussakkord einer Melodie verglichen werden, der den Sinn des Ganzen in sich vereint. Ma sedendo e mirando, interminati. odo stormir tra queste piante, io quello und daneben die alten Jahreszeiten und diese Infinito silenzio a questa voce 10. Er ist vorbereitet, «junge Verstorbene des Hauses aus der Wendung des Weges heraustreten zu sehen». Langsam um sich sehend, ohne sich sonst in der Haltung zu verschieben, erkannte er alles, erinnerte es, lächelte es gleichsam mit entfernter Zuneigung an, ließ es gewähren, wie ein viel Früheres, das einmal, in abgetanen Umständen, an ihm beteiligt war [...]. Dich nicht vergessen. e questa siepe, che da tanta parte We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. L’infinito Sempre caro mi fu quest’ermo colle, e questa siepe che da tanta parte dell’ultimo orizzonte il guardo esclude. Così tra questa    und lebendige, und ihr Klang. (Zib. Così tra questa Im Fall der Übersetzung des L’infinito scheinen mir diese Kenntnisse, die den existentiellen Weg Rilkes beleuchten, bedeutsam. This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Hügel und das Gehölz, das fast ringsum Wiederholt rekurriert der Dichter auf die symbolische Darstellung einer Waage. Im dritten Segment meldet sich die Natur mit der Stimme des Windes. Im zweiten Teil des Textes wird die Dimension der Zeitlichkeit gesprengt: Nicht nur die Trennwand zur Natur ist gefallen, sondern auch jene, die die Lebenden von den Toten trennt. Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quiete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. L'infinito (Italian) Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che da tanta parte dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Denn trotz aller poetologischer und weltanschaulicher Differenzen existiert zwischen Leopardi und Rilke eine grundsätzliche Affinität. Dennoch bleibt jede Übersetzung immer eine Interpretation, selbst bei der größten Mühe, wörtlich bleiben zu wollen. In Wirklichkeit handelt es sich um ein «Er», eine voce narrante. Giacomo Leopardi www.youtube.com/watch?v=DUzsNkKTXMU Vittorio Gassman declama "L'infinito" «Sempre caro mi fu quest'ermo colle, e questa siepe, che … immensità s’annega il pensier mio: Sie baut sich in den untersuchten Gedichten aus dem Grundverhältnis von «Ich- Einsamkeit und Einklang mit der Natur [...] über die Nähe des erlebten Raumes [...] und der erlebten Zeit [...] zur räumlichen Ferne [...] bis zum kosmologischen Horizont [...] auf.»30 Wir haben es mit einer dreifachen Brechung zu tun, die man so beschreiben könnte: Metaphorisch konkretisiert sich die Figur der Unendlichkeit im Bild der Grenze sowie in den Formelementen der Erinnerung und der sinnlichen Wahrnehmung. il cor non si spaura.    unendliche Schweigen dieser Stimme, vo comparando: e mi sovvien l’eterno, Die Spannung zwischen Innenraum und Außenraum, zwischen Zeit und Ewigkeit, zwischen Natur und Geschichte wird im Gefühl einer kosmischen Harmonie aufgehoben.    beginne zu vergleichen: Und in den Sinn kommt mir die Ewigkeit, e le morte stagioni, e la presente Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quiete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. Das „L’Infinito“ ist in Form von endecasillabi sciolti verfasst, einer Versform, die dem englischen Blankvers entspricht – also ein fünfhebiger Jambus, der entweder zehn- oder elfsilbige Verse bildet, je nachdem, ob betont oder unbetont anfangend. Das bewusste Weglassen des «e» deutet auf einen Prozess hin, bei dem das wahrnehmende Ich ganz auf sich selbst zurückgeworfen wird. (Dante, Convito, trattato I, cap. Die Erlebnisse auf Capri48 und in Toledo sind auf die beiden Sinne des Sehen und des Hörens fokussiert: Rilke verbrachte den November 1912 in Toledo. Ma sedendo e mirando, interminati spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quïete io nel pensier mi fingo, ove per poco il cor non si spaura. E come il vento odo stormir tra queste piante io quello Infinito silenzio e questa voce Vo comparando: e mi sovvien l’eterno, e le morte stagioni e la presente e viva e il suon di lei. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are as essential for the working of basic functionalities of the website. io nel pensier mi fingo; ove per poco dell'ultimo orizzonte il guardo esclude. Jetzt erkennt er in der Erinnerung die alte wieder: «Langsam um sich sehend ohne sich sonst in der Haltung zu verschieben, erkannte er alles, erinnerte es, lächelte es gleichsam mit entfernter Zuneigung an, ließ es gewähren, wie ein viel Früheres, das einmal, in abgetanen Umständen, an ihm beteiligt war.»41 Das literarische Klima im Europa der Goethezeit war von einem glühenden Interesse für die Thematik der Übersetzung geprägt. Juni 1826 an Francesco Pacinotti bekennt er resignierend: «la perfetta poesia non è possibile a trasportarsi nelle lingue straniere».18. Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. Sempre caro mi fu quest’ermo colle,    ich zwischen diesen Pflanzen rauschen höre, ich jenes, infinito silenzio a questa voce Ma sedendo e mirando, interminati Spazi di là da quella, e sovrumani Silenzi, e profondissima quiete Io nel pensier mi fingo; ove per poco Il cor non si spaura. ausschließt vom fernen Aufruhn der Himmel Das Rauschen des Windes besitzt eine starke emotionale Kraft, es zwingt das Ich zu einem Vergleich zwischen Lautsein und Stille («es überkommt mich»). Rilke löst den Vers vom Kontext und übersetzt: «Und über ein Kleines geht mein Herz ganz ohne Furcht damit um». Die Grenze, die Rilke überwinden will, ist die Grenze zwischen Leben und Tod. Sie offenbart die Unterschiede in der Weltwahrnehmung der beiden Dichter. L’Infinito Sempre caro mi fu quest’ermo colle, E questa siepe, che da tanta parte Dell’ultimo orizzonte lo sguardo esclude. – Material.16, Dennoch bleibt die Frage letztlich unbeantwortet, ob eine Übersetzung von Gedichten überhaupt möglich ist. «per poco» hat im Italienischen die Bedeutung «quasi», «beinahe». Segment    Räume jenseits jener, und übermenschliche, silenzi, e profondissima quiete Vordergründig vermag man in dem kurzen Text das «Interaktionsmuster romantischer Herkunft» zu erkennen, das Hans Robert Jauß für die französische Lyrik des Jahres 1857 herausarbeitet. aufrauscht der Wind, so überkommt es mich, dass ich Ma sedendo e mirando, interminati 5 spazi di là da quella, e sovrumani silenzi, e profondissima quiete io nel pensier mi fingo; ove per poco il cor non si spaura. infinito silenzio a questa voce Es ist das Bildmaterial, aus dem heraus die Ästhetik der Unendlichkeit ihre Wirkung entfaltet: Die Weite, die mit der Begrenzung kombiniert, die Kraft der Imagination entfesselt, die Stille als Resonanzboden für die Stimme der Natur. Akteur des Geschehens wird jetzt die Innerlichkeit, die ‹interiorità› des Dichters. Den romantisch-religiösen Gedanken, die Unendlichkeit in der philosophischen Dimension des Seins zu berühren, wollte Rilke mit seinem «bilde ich unendliche Räume jenseits mir ein» einfangen. In einer der frühen Eintragungen des Zibaldone macht der Dichter eine kühne Beobachtung: «Allo sviluppo ed esercizio della immaginazione è necessaria la felicità o abituale o presente e momentanea; del sentimento la sventura.» (Zib. Sie kann die ‹evokatorische Kraft› eines Textes zur Entfaltung bringen: Wenn es nun darum gehen soll, die explizite oder implizite, verdeckte oder verweigerte poetische Botschaft aufzuweisen, die dem Leser im ästhetischen Genuß eines Gedichtes vermittelt wird, kann auch die strukturale Analyse nicht länger im kontextimmanenten Zirkel von induzierter Norm und Abweichung, Beschreibungssystem und Interferenz verbleiben.8. Wie existentiell wichtig für Rilke die Auseinandersetzung mit dem Fremden als Medium einer sprachlichen Kreativität ist, welche die Kommunikationsebene hinter sich lässt, wird eindringlich in einer Briefpassage festgehalten.

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